Es ist ja nur ein Spiel und zumindest Kindern macht es Spaß. Wie hoch lässt sich der Turm bauen, bis er sich nicht mehr halten kann und einfach umkippt? Dabei werden nicht nur immer wieder Steine oben drauf gepackt, sondern die unteren Steine, die das Ganze stabil halten und tragen sollen, werden immer weniger.
Was als Spiel Spaß bereitet, ist in der Realität des Lebens oft nur schwer auszuhalten.
- Jetzt auch das noch!
- Das hat mir gerade noch gefehlt!
- Es ist doch jetzt schon genug!
- Was soll ich denn noch alles (er)tragen?
- Woher nehme ich dafür nur Zeit und Kräfte?
Und dazu gesellt sich die Spielerfahrung fast zwangsläufig hinzu: Je mehr oben drauf kommt, desto geringer werden die Kräfte, die das Ganze tragen sollen. Angst und Unsicherheit tun das Übrige.
In der christlichen Tradition der Kreuzwegstationen taucht diese Erfharung gleich dreimal auf: Jesus bricht unter dem Kreuz zusammen.
Einer fasst dann mit an, trägt die Last mit. Andere stehen am Wegesrand fassungslos in Tränen versunken. Das Entscheidende nimmt ihm niemand ab.
Unsere Einladung:
- Nehmen Sie einen Stein zur Hand.
- Geben Sie dieser Last einen Namen.
- Legen Sie diese Last auf ein Kreuz.
- Wenn auch Sie einen Menschen kennen, der Ihre Last mitträgt, zünden Sie für diese Person eine Kerze an.
Gib mir eine kleine Weile,
Gib mir niemals zuviel Zeit,
Meine kleinen Wunden heile,
Aber niemals heil mein Leid.
Zuviel Zeit, zuviel Behagen,
Beides kann ich nicht ertragen.
Seinen Glanz verliert das Glück,
Hat man es in einem Stück.
Nur wenn’s bricht, wird es erglänzen.
Nur wenn’s splittert, leuchtet’s auf.
Freiheit kennt man an den Grenzen.
Ohne Ziel lohnt sich kein Lauf.
Eva Strittmatter
Ein alter Beduine war krank und zweifelte am Sinn des Lebens.
Eines Tages kam er in einer Oase an einem jungen, noch kleinen Palmenbaum vorbei. Frustriert und deprimiert wie er war, nahm er einen dicken Steinbrocken und legte ihn der jungen Palme mitten auf die Blattkrone und dachte gehässig: „Soll auch sie sehen, wie sie damit fertig wird.“
Die junge Palme versuchte, die Last abzuwerfen. Sie wiegte sich im Wind und schüttelte ihre jungen Wedel. Doch – vergebens.
Also begann sie, tiefer und fester in den Boden zu wachsen, um stärker und kräftiger zu werden. Und wirklich: ihre Wurzeln erreichten neue Wasseradern.
Die Kraft des Wassers aus der Tiefe und die der Sonne vom Himmel machten sie zu einer außerordentlich starken Palme, die auch den Stein im Weiterwachsen mittragen konnte.
Nach Jahren kam der alte Beduine wieder, um nach dem Baum zu sehen, den er nie vergessen konnte. Da sah er eine besonders hochragende Palme und in der Krone trug sie den Stein.
Und wie sie sich im Wind neigte, schien sie ihm zu sagen: „Ich muss dir danken! Die Last hat mich über meine Schwäche hinauswachsen lassen.“
- Kreuzweg_Senegal.pdf Eine Präsentation zum Kreuzweg „Der Weg des Weizenkorns“ für eine Beamer-Projektion.
- Kreuzweg_Indien.pdf Eine Präsentation zum Kreuzweg „Hoffnung wider das Leid in der Welt“ für eine Beamer-Projektion.
- Kreuzweg_PapuaNeuguinea.pdf Eine Präsentation zum Kreuzweg „Ich bin die Auferstehung und das Leben“
- Kreuzweg_Ecuador.pdf Dieser Kreuzweg stammt aus Ecuador und wurde von Missio ins Deutsche übersetzt. Ein Team aus Laien hat den Text erstellt. Das leitende Motiv ist das biblische Bild das pilgernde Gottesvolk.